Bundesweiter Vorlesetag 2021 zum Thema „Freundschaft und Zusammenhalt“
“Flatterturm”, Waldbrunn
15 Kinder des Waldbrunner Leseclubs und die Leseclub-Betreuer:innen versammelten sich diesmal nicht in der WABE, sondern standen dick vermummt vor dem “Flatterturm” am Hettstadter Weg. Die Ortsgruppe Waldbrunn des Bund Naturschutz hatte die ehemalige Trafostation mit Mitteln des Regionalbudgets der Allianz Waldsassengau im Würzburger Westen und der Gemeinde renovieren lassen und mit Nistmöglichkeiten für Vögel und mit Hangplätzen für Fledermäuse ausgestattet. Die abendliche Herbststimmung und die schemenhafte Beleuchtung durch eine Straßenlaterne schufen die passende Atmosphäre, Interessantes über Fledermäuse zu erfahren, die viel zum Motto des Vorlesetages “Freundschaft und Zusammenhalt” beitragen können. Der Zoologe Dr. Dieter Mahsberg las den gespannt lauschenden Kindern ausgewählte Texte aus zwei Fledermausbüchern vor. Dabei ging es um verschiedene Stationen im Leben dieser “Flattertiere”, die sich gerne in Gruppen von Weibchen und ihren Jungen zusammenfinden. Beim Kuscheln in der Wochenstube wärmen sich Fledermäuse gegenseitig, was Energie spart und ihr Überleben sichert.
Zum Aufwärmen und unter Barbara Metzgers Anleitung spielten die Leseclubkinder und die anderen Betreuer:innen dann Fledermaus und Motte, wobei das Gehör der mit verbundenen Augen suchenden “Fledermäuse” besonders gefordert war.
Wie schaffen es Fledermäuse überhaupt, bei völliger Dunkelheit zu fliegen, dabei nirgendwo anzustoßen und sogar Insekten aus der Luft zu fangen? Auch darauf gab es Antworten, so dass die Kinder schnell verstanden, wie die Echoortung einer Fledermaus funktioniert. Um die hohen Ultraschalllaute dieser Tiere für uns Menschen hörbar zu machen, führte der Zoologe einen Fledermausdetektor vor. Dann spielte er die Rufe einer Zwergfledermaus ab, einer auch in Waldbrunn nachgewiesenen Art. Gelegenheit zur Bewegung für alle gab es dann bei einem Schüttel-Rap mit Barbara Metzger.
Aber wo kann man Fledermäuse denn überhaupt finden? Viele Arten verstecken sich gerne in engen Baumspalten, in Baumhöhlen oder auch in flachen Fledermauskästen wie hoch oben am “Flatterturm”. Jetzt waren die Kinder gefragt, mit der Taschenlampe von unten in diese Kästen zu leuchten und nach etwaigen Bewohnern zu suchen. Dass Fledermäuse in der kalten Jahreszeit woanders im Winterquartier sein müssen, war den Leseclubkindern aber schnell klar. Trotzdem gab es dann doch noch eine Fledermaus aus der Nähe zu bestaunen. Sie war vor vielen Jahren präpariert worden und zeigte eindrucksvoll ihre trichterförmigen Ohren, die spitzen Zähnchen und die großen dünnhäutigen Flügel, die von zarten Arm- und Fingerknochen aufgespannt werden. Zur Belohnung für alle nach fast einer Stunde Leseclub im Freien gab es leckere Plätzchen in Fledermausform, gebacken von Leseclub-Betreuerin Ute Weltner.
